Während eines Treffens mit Hagen Paul, Leiter eines Pflegedienstes und der für diesen Pflegedienst zuständigen Qualitätsmanagerin Kathrin Voitel, wird deutlich, mit welchen Schwierigkeiten die Pflegebranche tagtäglich zu kämpfen hat. Zu wenig Personal, immer mehr Bürokratie und der ständige Zeitdruck sind nicht nur den anwesenden SPD-Kreistagsabgeordneten, Jutta Olbricht, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Helmut Tolsdorf, sozialpolitischer Sprecher der SPD/UWG-Gruppe und Hartmut Nümann (SPD) hinlänglich bekannt. Weniger offensichtlich sind beispielsweise die Abrechnungsmodalitäten für einzelne Versorgungsmaßnahmen beim ambulanten Pflegedienst. „Dafür, dass in vielen Fällen zwingend eine examinierte Krankenschwester zum Einsatz kommen muss, sind die abzurechnenden Beträge mit der Pflegekasse viel zu gering und nicht kostendeckend“, erläutert Hagen Paul. Großer organisatorischer Aufwand komme auf die Kolleginnen und Kollegen zu, wenn mal eine Kraft ausfalle. „In der Regel dauert so ein Ausfall ein bis zwei Stunden planerische Umschichtung und Ersatzbeschaffung“, rechnet Paul vor. „Die Erarbeitung und Umsetzung von Hygieneplänen oder die Dokumentation von Hitzeschutz- und Kälteschutzmaßnahmen nehmen ebenfalls einen immer größeren zeitlichen Raum ein“, beschreibt Kathrin Voitel. Dem teilweise aus dem Ausland rekrutierten Pflegepersonal sei das kaum zuzumuten.

„Für uns in der Kommunalpolitik Tätigen sind diese Schilderungen aus erster Hand sehr wertvoll“, äußert sich Helmut Tolsdorf. Jetzt könne man überlegen, welche konkreten Maßnahmen auf kommunaler Ebene greifen könnten, um die Arbeit aller Beteiligten zu erleichtern. „Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen, das wichtige Thema Pflege weiterhin im Blick zu behalten“, so Olbricht.