„Die aktuellen Entscheidungen des Klinik-Konzerns Niels Stensen machen uns traurig und besorgt zugleich“, lassen sich Jutta Olbricht, Vorsitzende der SPD/UWG-Gruppe und Ulla Möhr-Loos, Mitglied des Gesundheitsausschusses aus Bad Essen, zitieren. „Es geht uns schon im wahrsten Sinne des Wortes an die Nieren, wenn ein so gut funktionierendes Krankenhaus, wie das in Ostercappeln geschlossen werden soll“, so Möhr-Loos, „das ist wirklich bitter für die Region, für die Menschen im Altkreis Wittlage und auch für mich persönlich. Meine Kinder und Enkelkinder sind im St. Raphael geboren.“ „Auch die angekündigte Schließung der Geburtsstation am Harderberg, in der meine Kinder geboren wurden“, so Olbricht, „betrübt mich sehr.“ Man verbinde gerade mit Endbindungsstationen, aber auch mit Krankenhäusern insgesamt, in den meisten Fällen eine positive Erfahrung und empfinde große Dankbarkeit, die ein Leben lang anhalte.
Aber der emotionale Aspekt ist das eine. Auf der anderen Seite stehe die Befürchtung der Verschlechterung der gesundheitlichen Versorgung gerade im ländlichen Raum. „Das dürfe auf keinen Fall passieren“, fordert Möhr-Loos. „Ostercappeln müsse unbedingt als gut aufgestellter Gesundheitsstandort erhalten bleiben. Das schließe eine Notfallversorgung mit ein. Eine gute und auch schnelle medizinische Versorgung der Menschen vor Ort müsse auf jeden Fall gewährleistet bleiben“, appellieren Olbricht und Möhr-Loos an den Niels-Stensen-Konzern.
Auf das Klinikpersonal komme nun ebenfalls eine große Herausforderung zu. Die geplante Umstrukturierung bedeute für viele ein großer Einschnitt. Hier gilt es für jede Betroffene und jeden Betroffenen die bestmögliche individuelle Lösung zu finden. „Betriebsbedingte Kündigungen müssen unbedingt vermieden werden“, so die Forderung von Olbricht und Möhr-Loos abschließend.