Bereits im Frühjahr 2021 und 2022 hat die SPD/UWG-Gruppe im Zuge der Haushaltsberatung den Ausbau der Pflegeberatung gefordert. Unter dem Titel „Beratung vor Ort – jetzt“ wurden Anträge eingereicht und versucht die Mehrheitskooperation im Kreistag von der Notwendigkeit von weiteren Pflege- und Wohnberatungsstellen zu überzeugen – leider vergebens. In beiden Jahren hat sowohl die Grüne/FDP-Gruppe als auch die CDU-Fraktion im Kreistag eine Verbesserung der Beratung zum Thema Pflege abgelehnt.  Jetzt liegt der Politik ein Antrag dieser Mehrheitsgruppe vor, der die Kreisverwaltung auffordert, ein Pflegeberatungskonzept zu entwickeln, allerdings ohne zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen. „Ein reiner Show-Antrag,“ urteilt Helmut Tolsdorf, sozialpolitischer Sprecher der SPD/UWG-Gruppe. „Ein Konzept für mehr Beratung für Senioren und pflegende Angehörige ist durchaus zu begrüßen. Aber eine flächendeckende und wohnortnahe Beratung ohne eine angemessenen finanzielle Ausstattung und ohne Einsatz von mehr Personal ist unserer Einschätzung nach nicht realisierbar.“ Dass die Grüne/FDP-Gruppe und die CDU-Fraktion im Kreistag einen höheren Pflegeberatungsbedarf anerkennen, sei zwar zu begrüßen, aber ohne finanzielle und personelle Aufstockung sei der Antrag unglaubwürdig und reine Augenwischerei.