Nach einem SPD-Arbeitskreis Soziales, Senioren und Gleichstellung mit Vertretern der Kreisverwaltung des Fachdienstes Soziales kommen die anwesenden SPD-Kreistagsabgeordneten zu dem Schluss: „Wir brauchen dringend mehr Beratung im Bereich Pflege und Wohnen im Alter – und das möglichst flächendeckend.“

Bei dem immer weiter steigenden Bedarf in der Pflegeberatung fänden sich gerade pflegende Angehörige im Pflegedschungel kaum noch zurecht. Kenntnisse zum altersgerechten Wohnen, zu speziellen Hilfsmitteln und technischen Produkten fehlen häufig genauso wie Informationen zu Finanzierungs- und Umsetzungsmöglichkeiten. Die Pflegeberatung des Landkreises entlaste zudem oft sowohl Pflegedienste als auch Hausärzte gleichermaßen, dabei sei es notwendig, diese möglichst vor Ort anzubieten. Vom Gesetz her seien die Pflegekassen mit der Pflegeberatung betraut, was allerdings nicht ausreiche. Aufgrund der immer problematischeren Situation in der Pflege sei es wichtig, dass Seniorinnen und Senioren möglichst lange Zuhause wohnen bleiben. Diese mache die Wohnberatung zu einem wichtigen präventiven Baustein.

„Die Personalstelle der Wohnberatung und der Pflegestützpunkt in Melle müsse unbedingt Bestandteil der operativen Ziele im Fünfjahreszyklus des Landkreises Osnabrück werden“, fordert Jutta Olbricht, stellvertretende Vorsitzende der SPD/UWG-Gruppe. „Betroffene und ihre Angehörigen benötigen Beratung, Begleitung und Unterstützung. Eben weil der Pflegenotstand auch bei uns immer gravierender wird.“ Für unerklärlich hält sie daher das Verhalten der CDU-Mehrheit im Kreistag, die den Antrag zur Etablierung des Pflegestützpunktes in Melle und der Wiederbesetzung der Personalstelle bei der Wohnberatung kürzlich abgelehnt hat. „Wir werden nicht nachlassen, diese Forderungen auch in Zukunft mit Nachdruck zu verfolgen“, verspricht Olbricht.