Aktuell werden jedes Jahr von September bis Juni vor dem Schulbeginn rechtlich vorgeschriebene Schuleingangsuntersuchungen durchgeführt. Dabei erfasst hierzulande der Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück den Entwicklungs- und Gesundheitszustand des Kindes und leitet gegebenenfalls Behandlungs- und Fördermöglichkeiten ein. Neben Sprachdefiziten führen meist  Übergewicht, aber auch seelische Auffälligkeiten zu entsprechendem individuellem Förderbedarf.

 

Eine möglichst frühe Erkennung eines individuellen Förderbedarfs bei einem Kind sei laut Monika Abendroth, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD/UWG-Gruppe, von großer Bedeutung, wenn man allen Kindern die bestmöglichen Entwicklungs- und Bildungschancen ermöglichen will. „Und das muss doch das Ziel sein“, betont Abendroth. Daher hat die SPD/UWG-Gruppe einen Antrag auf den Weg gebracht, der das Projekt der Kindergarteneingangsuntersuchungen (KEU) etablieren soll. In einem ersten Schritt wird die Kreisverwaltung aufgefordert, einen Fahrplan zu erstellen, der die finanziellen und personellen Ressourcen berücksichtigt, um die ersten KEU ab dem 1. August 2025 an den Start zu bringen.

 

Im Rahmen eines Pilotprojektes im Zeitraum 2019/2020 wurden bereits ca. 100 Kindergartenkinder im ersten Kindergartenjahr (Alter der Kinder ca. drei bis vier Jahre) in den Modellstandorten Stadtteil Schinkel und SG Fürstenau in jeweils zwei Kindergärten durch Ärztinnen/Ärzte und Psychologinnen/Psychologen des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes von Landkreis und Stadt Osnabrück untersucht.

„Die Erfahrungen wurden durchweg als positiv bewertet“, berichtet Jutta Olbricht, Vorsitzende des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie. „Eine frühe Identifikation von Unterstützungsbedarfen, also bereits vor bzw. kurz nach Start des Besuches eines Kindergartens, ermöglicht eine frühe und gezielte Förderung und somit auch bessere Startchancen in der Schule.